Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Er bevorzugt warm-trockenes Klima und breitet sich aufgrund der Klimaveränderungen immer stärker in Deutschland aus. Die Brennhaare der Raupen sind für Mensch und Tier gefährlich und lösen allergische Reaktionen aus.
Als Insekt des Offenlandes kommt er vor allem in warm-trockenen Regionen vor und bevorzugte Einzelbäume, Bestandsränder und lichte Eichenwälder. In Trockenjahren kann es zu Massenvermehrungen kommen und dann befällt er auch jüngere Bäume und große geschlossene Waldgebiete.
In Deutschland sind in Folge der Massenvermehrungen mittlerweile alle Bundesländer betroffen, am stärksten Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Eichenprozessionsspinner (EPS) kommt an allen Eichenarten vor, neben der Stiel- und Traubeneiche auch an der amerikanischen Roteiche.
Für den Menschen gefährlich sind die Haare ab dem 3. Larvenstadiums des Eichenprozessionsspinners, also im Mai und Juni. Die 0,2 Millimeter langen Brennhaare brechen leicht ab, sind mit Widerhaken versehen und enthalten das Eiweiß „Thaumetopoein“. Mit jedem Entwicklungsstadium steigt die Gesundheitsgefährdung. Eine Altraupe besitzt bis zu 700.000 Brennhaare. Die (fast unsichtbaren) Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest.
Die eindringenden Brennhaare reizen die Oberhaut und die Schleimhäute und können Knötchen, Quaddeln und eine Hautentzündung verursachen. Die Hautreaktionen halten (unbehandelt) oft ein bis zwei Wochen an. Meist sind alle Hautbereiche betroffen, welche nicht bedeckt waren. Die Haut- und Schleimhauterscheinungen können mit Kortisolpräparaten behandelt werden. Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis bis hin zu Asthma führen.
Eine Bekämpfung ohne fachmännische Hilfe ist aussichtslos.